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Hopes geheimes Tagebuch

Vrouva Farm Ägina, den 8. Januar 2023

Liebes Tagebuch,

du hast dich sicher schon oft gefragt, wer dieser kleine Esel ist, den ich immer einmal erwähne, mein bester Freund Bebis.

Es gibt ja leider außer mir keine andere Kuh auf der Farm, mit der ich mich austauschen könnte, meine Unterhaltungskosten sind schon teuer genug. Aber Bebis ist auch ein kuhler Zuhörer und ausserdem hat er immer gute Laune!

Das kommt vielleicht daher, weil er wahrscheinlich der erste Esel auf unserer Insel war, den man nicht misshandelte und zur Arbeit prügelte.

Die Familie, in die Bebis hineingeboren wurde, züchtete seit vielen Generationen Esel.

Sie werden seit jeher für Knochenarbeit eingesetzt und lebten ein hartes und meist auch kurzes Leben. Doch auch die Menschen die mit ihnen arbeiteten hatten es nicht einfach.

Menschen und Esel mussten Schwerstarbeit leisten, ihre Leben waren miteinander verwoben, sie waren voneinander abhängig. Harte Zeiten, liebes Tagebuch. All dies ist jedoch Vergangenheit.

Hope und Bebis.jpg

 

Als mein Freund Bebis vor 4 Jahren geboren wurde, hatte die Familie bereits 7 Esel. Es gab so gut wie keine Arbeit mehr für sie, weil sie durch Autos und Traktoren ersetzt worden waren.

Seine Geburt war ein Unfall, da niemand einen zusätzlichen kleinen Esel benötigte, den man durchfüttern musste.

Bebis Besitzer wussten jedoch nur zu gut welches schreckliche Schicksal, die meisten Esel erwartete, die in die Hände der „Tsabasis“, der "Pferdehändler" gerieten.

Sobald er entwöhnt war, schenkten sie ihn der Vrouva Farm.

Für die Menschen auf der Insel war das etwas Unerhörtes:

Jemand züchtet Tiere und macht dann keinen Gewinn daraus. Undenkbar!

Bebis Besitzer waren jedoch mutig genug, um gegen die Gepflogenheiten ihrer Kultur zu verstoßen, und freundlich genug, um ihren letzten kleinen Esel zu beschützen.

Danach schenkten uns auch ein paar Kutschenbesitzer ihre ausgedienten Pferde, sie taten das wieder, ohne etwas daran zu verdienen. Sie wollten nur, dass es den armen Pferden gut geht.

Ich glaube und hoffe, dass das erst der Anfang von einem großen Umdenken auf unserer Insel ist. Anstatt Profitgier und Missbrauch setzt sich nun Freundlichkeit und Respekt gegen uns sogenannte "Nutztiere" durch.

Aber vielleicht bin ich da auch etwas zu optimistisch. Du weißt ja, wir Kühe haben ein gutmütiges Naturell und bewahren uns seit Jahrhunderten den Glauben an das Gute, nach allem, was man uns ständig antut.

Jedenfalls ist unser süßer Bebis sehr wahrscheinlich das einzige "Nutztier" auf der Farm, das niemals unter Misshandlungen, Schlägen und Ausbeutung leiden musste.

Er kam von seiner Mutter direkt zu uns.

Das merkt man ihm an. Mein kleiner Freund ist zu jedem freundlich, er ist sehr selbstbewusst, ein kleines bisschen eitel, total verspielt, immer neugierig und vor allem, immer gut drauf! Man muss ihn einfach gern haben.

Und jetzt verrate ich dir noch ein Geheimnis:

Er ist unsterblich in die schöne schwarze Stute Cobra verknallt, doch er nimmt es nicht tragisch, dass sie ihn ständig abweist und probiert sein Glück am nächsten Tag einfach aufs neune.

Natürlich mögen ihn auch alle Helfer sehr gern.

Sein Wohnbereich auf der Farm liegt direkt neben meinem Gatter und Bebis besucht mich jeden Tag. Dabei versucht er immer, mein Heu zu klauen, einmal gab es dafür ordentlich eins auf die Nase. Aber wir sind beide nicht nachtragend. So ist das bei besten Freunden.

Beste Freunde sind auch nicht neidisch. Bebis freute sich von Herzen mit mir und für mich, über meine Patenschaft und er war kein bisschen traurig, weil er noch keine hat.

Das soll übrigens bald für alle Tiere der Vrouva Farm möglich sein. Mein Paten Debüt war der Durchbruch! Und natürlich bin ich sehr stolz darauf.

Jetzt muss ich leider weiter, liebes Tagebuch. Gerade haben wir lieben Besuch auf der Vrouva Farm, meine Retterin Konstantina ist hier und da möchte ich keine Minute mit ihr versäumen.

Bis bald

Deine Hope

Auf Facebook:  Vrouva Farm Aegina

https://www.teaming.net/vrouvafarm?lang=de_DE

Hopes geheimes Tagebuch

Das Schwein das nicht als Leberwurst enden wollte.

Vrouva Farm, Ägina, am 22. Januar 2023

 

Liebes Tagebuch,

heute war wieder meine Freundin Gucci bei mir am Gatter zu Besuch und hat sich ausgeweint.

Suzy war eklig zu ihr und hat sie gebissen. Erstaunlich, dass ich dir bisher noch nichts über sie erzählt habe, denn die süße Gucci ist ein unglaublich tolles Schwein, mit einem liebenswerten Charakter.

Sie ist schlau und hat auch noch einen ausgeprägten Sinn für Humor und Unfug.

Wir haben uns von Anfang an bestens verstanden. Wir sind vermutlich Seelenverwandte.

Meine Schweinefreundin ist so ziemlich mit jedem Tier auf der Farm Best Friend, sie wird von allen geliebt, außer von Ekel Suzy natürlich, die ist auch ein Schwein.

Gucci.jpg

 

Bei Gelegenheit erzähle ich dir mal mehr von ihren Untaten.

Sie missgönnt Gucci ihre Beliebtheit und ausserdem ist sie eifersüchtig auf ihr gutes Aussehen.

Wenn sie wieder einmal einen schlechten Tag hat, dann beisst sie die arme Gucci einfach.

Das bricht ihr jedes Mal das kleine Herz, weil sie nicht verstehen kann, warum Suzy sie nicht mag, wie das alle anderen tun.

Gucci ist jetzt drei Jahre alt. Sie kam von einer anderen Insel zu uns und ihre Geschichte ist wirklich etwas Besonderes, fast so wie meine. Auch sie sollte eigentlich als Wurst enden.

Als sie mit ihren Geschwistern zum Schlachthof transportiert wurde, nahm sie ihren ganzen Mut zusammen und sprang einfach aus dem Lieferwagen.

Wie ich bereits erwähnt habe, Gucci ist ein schlaues Schwein.

Zufällig war eine nette Frau mit ihrem Fahrrad hinter diesem Lieferwagen auf der Straße.

Sie wusste, dass dem armen Schweinchen nicht viel Zeit bleiben würde, bis man sein Verschwinden entdeckte, daher packte sie es sofort, steckte es unter ihre Bluse und nahm Gucci mit zu sich nach Hause.

Aber wo sollte das Schweinchen jetzt bleiben?

Die Frau, die Gucci fand, fragte unsere Alexia, ob wir sie aufnehmen könnten, und sie sagte ja.

Das Problem war nur, dass Gucci laut Gesetz das Schiff nicht lebend, sondern nur tot (als Schweinefleisch!) betreten durfte.

Alle überlegten, wie man das lösen könnte, ohne meine Freundin vorher zu schlachten. Dann taten sie etwas ganz verrücktes:

Einer der Freiwilligen von unserer Farm steckte Gucci in einen Hundetransportkorb und legte eine Decke darüber. Er erklärte jedem, der fragte, dass darin ein wilder Hund eingesperrt wäre, dem man sich besser nicht nähert.

Es war riskant, für alle Beteiligten, doch es hat funktioniert!

So gelangte die kleine Gucci vor drei Jahren undercover auf die Vrouva Farm und wurde sofort Teil unserer Familie.

Weil Suzy so eklig zu ihr ist, lebt sie seitdem mit den Schafen zusammen und betrachtet sie als ihre Familie.

Immer wenn Gucci Ausgang hat, besucht sie mich und natürlich alle anderen auf der Farm.

Sie liebt Schafe, sie liebt Kühe, sie liebt Menschen und würde soo gerne auch andere Schweine lieben, wenn Suzy sie denn liesse.

Ich tröste sie nach jeder Abfuhr, denn wie du weisst, habe ich ja auch keine Kuhgefährten, keine eigene Kuhfamilie auf der Farm.

Ich sage,

"mach dir nichts draus, Gucci. Es gibt Freunde. Es gibt Familie. Und es gibt Freunde, die zur Familie werden.“

Dann strahlt sie wieder, unser Sonnenschein.

Aber jetzt muss ich leider aufhören. Bebis ist gerade gekommen. Ich vermute, er will mir stolz von seiner neuen Patenschaft erzählen. Dabei weiß ich das längst. Aber das verrate ich ihm natürlich nicht.

Bis bald

Deine Hope

Kennt ihr Teaming? Mit einem 1 Euro monatlich Hope, Bebis, Gucci und die Vrouva Farm unterstützen:

https://www.teaming.net/vrouvafarm?lang=de_DE

Die Geschichte von Hope, ihre wunderbare Rettung, viele schöne Bilder und Berichte von der vrouva Farm findet ihr hier auf unserer Webseite:

https://www.friedenfuerpfoten.org/hopediekuh

Hopes geheimes Tagebuch

Phoenix aus der Asche

Vrouva Farm, Ägina am 24. Januar 2023

Liebes Tagebuch,

jedes Tier auf unserer Farm hat seine eigene Geschichte. Die meisten Schicksale sind ziemlich dramatisch, manche traurig, doch immer fanden diese Geschichten ihr unerwartetes Happyend auf unserem kleinen Lebenshof.

Die kleine Henne Phoenix, zum Beispiel, die war die einzige Überlebende einer Öko-Farm. Erinnerst du dich daran, als 2021 überall schreckliche Waldbrände wüteten?

Auch das Gebiet um Evia war betroffen und mit ihr die Ökofarm. Sie brannte mitsamt den Tieren bis auf die Grundmauern nieder. Es war einfach nur schlimm. Die Tiere hatten keine Chance, dem Feuer zu entkommen. Nicht in den Ställen, nicht an den Ketten, nicht in den Zwingern, nicht auf den Feldern und auch nicht im Wald.

Eine Gruppe von Freiwilligen der Vrouva Farm besuchte nach den Bränden diese Gegend, sie wollten den überlebenden Tieren helfen, die oft verwundet oder obdachlos geworden waren.

Phönix.jpg

 

Sie fuhren auch zu dem abgebrannten Bauernhof. Alles was sie tun konnten, war die toten Tiere zu begraben. Auf diese Weise wollten sie ihnen noch ein letztes bisschen Würde schenken. Ich glaube, sie taten das auch, um den Besitzern diese schwere Aufgabe zu ersparen.

Kannst du dir vorstellen, wie erstaunt sie waren, als sie zwischen den noch rauchenden Trümmern, zwischen all den verkohlten und toten Tierkörpern eine kleine Henne herumlaufen sahen?

Wie sie es geschafft hat, zu überleben, das werden wir wohl nie erfahren. Ich habe sie gefragt, doch sie kann sich an nichts mehr erinnern. Der Schock ...

Aber ihr Lebenswille und das kleine Fünkchen Hoffnung, das unsere Phönix verbreitete, half den Freiwilligen über den schweren Tag.

Mit dem Einverständnis der Farmbesitzer, die nun obdach- und arbeitslos waren, brachten sie das tapfere Hennen-Mädchen zur Vrouva Farm.

Ein paar Wochen musste sie in einem großen Käfig leben, bis wir sicher sein konnten, dass sie sich von dem Schock, von den giftigen Dämpfen und auch von der Zeit ohne Wasser und Nahrung erholt hatte. Dann fand unsere Alexia, es wäre an der Zeit, sie bei den anderen Hennen der Vrouva Farm mit einzuquartieren.

Ich glaube, sie machte sich ein bisschen Sorgen, ob Phönix mit den anderen klar kommen würde. Aber was soll ich dir sagen ... diese Angst war mehr als unbegründet.

Unsere kleine Überlebenskünstlerin Phoenix betrat den neuen Hühnerstall mit viel Charme und Selbstbewusstsein und fühlte sich sofort wie zu Hause.

Und das kuhlste an dieser Geschichte:

Ehe die Woche vorbei war, hatte sie bereits Verdi Junior, den begehrtesten Hahn mit ihrem Charme betört. Er ist jetzt ihr exklusiver Lover im Hühnerstall! Wenn das kein schönes Happyend ist!

So, liebes Tagebuch. Für heute bin ich fertig. Sonst gibt es keine großen Neuigkeiten auf der Farm, leider auch keine neuen Patenschaften. Bebis und ich sind bisher die einzigen, die dieses Glück hatten und auserwählt wurden. Aber natürlich bleiben wir weiterhin bescheiden und geben nicht damit an. Na gut, meistens, jedenfalls.

Bis bald

deine Hope

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Kennt ihr Teaming? Mit einem 1 Euro monatlich Hope, Bebis, Gucci, Phönix und alle anderen Tiere auf der Vrouva Farm unterstützen:

https://www.teaming.net/vrouvafarm?lang=de_DE

 

Die Geschichte von Hope, ihre wunderbare Rettung, viele schöne Bilder und Berichte von der Vrouva Farm findet ihr hier auf unserer Webseite:

https://www.friedenfuerpfoten.org/hopediekuh

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