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Vom Friedensboten zum Hassobjekt Fakten über Stadttauben, die man kennen sollte !

Taubenvideo

Alles was du über Tauben, Krankheiten und Lügen wissen solltest! -10.09.2020

Aus 'Gutes Karma to Go' / Bettina Marie Schneider

Kein Tag vergeht, ohne eine Schlagzeile, in der ein Journalist zum 1000 sten mal abschreibt, was er irgendwo, irgendwann einmal gelesen hat. Man warnt vor Tauben, die Krankheiten übertragen könnten. Das ist nicht nur eine Steilvorlage für Tierquäler und für die Städte, die Tauben gerne grausam verhungern lassen möchten sondern es ist schlicht die Unwahrheit. Es ist falsch, eine Lüge!

Diese Falschinfomationen, diese dreisten Fakenews, beziehen die Verfasser der Anti-Taubenartikel meist von den Homepages der Firmen, die mit dem Leid der Tauben ihr Geschäft machen. Schädlingsbekämpfer und Vergrämungsfirmen. Nur wenn diese ordentlich Panik schüren, läuft das Geschäft und über die Jahre wurde erfolgreich suggeriert, dass die Tauben gefährliche Krankheitsüberträger wären.

Befassen wir uns nicht mit Ammenmärchen sondern mit Fakten. Was könnte eine Taube haben und wie gefährlich wäre das für den Menschen.

Vor welchen Erkrankungen wollen uns die Schädlingsbekämpfer und andere Taubenfeinde Angst einjagen?

Ich möchte die Antwort gleich vorweg nehmen… Es besteht kein Grund, die Tauben als Krankheitsüberträger zu fürchten.

SIE STELLEN KEINE GESUNDHEITSGEFÄHRDUNG FÜR DEN MENSCHEN dar!

Aspergillose (Pilz) Kein Tier ist Überträger einer Aspergillose! Schimmelherde des Cryptococcus neoformans können sich einzig auf Erde und auch auf altem Taubenkot bilden.

Encephalitis (Virus) Weder das Robert-Koch-Institut (Berlin) noch das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (Hamburg) haben Informationen darüber, dass Tauben Enzephalitis übertragen.

Kokzidose Typische Taubenkokzidien, die mit dem Kot ausgeschieden werden, sind harmlos für den Menschen und andere Säugetiere.

Listeriose (Bakterium) Tauben können diesen Erreger zwar ausscheiden, aber die größte Bedeutung als Infektionsquelle haben kontaminierte Lebensmittel. Ein Infektionszusammenhang mit Tauben wird im Robert-Koch-Jahrbuch 2015 nicht genannt.


Myxovirose (Virus) Myxoviren ist eine veraltete Bezeichnung für Orthomyxo- und Paramyxoviren. Beide haben für den Menschen keine Bedeutung.

Ornithose: Die Symptomatik dieser Krankheit ähnelt einer Grippe. Das Robert-Koch-Institut in Berlin bestätigt 2016, dass es in den letzten 10 Jahren nur zwei nachgewiesene Fälle von Ornithosen durch Tauben gab.

Bei einer Bevölkerung in Deutschland von 82.176.000 (Stand 2015) und einem Zeitraum von 10 Jahren, entsprechen 2 Erkrankungen einer Wahrscheinlichkeit von 1 : 420 Millionen (also der Wahrscheinlichkeit, 5 x hintereinander den Eurojackpot zu knacken)

Salmonellose (Bakterium) Die Salmonellen, die Tauben befallen, sind taubenspezifisch (Salmonella typhimurium var. copenhagen). Sie sind keine Zoonose und daher für Menschen harmlos.

Toxoplasmose Nach dem Robert-Koch-Institut sind hauptsächlich zwei Infektionswege für die Infektion des Menschen verantwortlich: orale Aufnahme umweltresistenter Oozysten über Ausscheidungen der Katze (z. B. ungewaschenes Gemüse), sowie die Aufnahme von sogenannten Gewebszysten, durch Fleisch infizierter Tiere (z. B. Rohwurst,
Hackepeter).


Typhus (Bakterium) Typhus ist eine Erkrankung, die durch spezielle Salmonellenstämme (Salmonella typhi) verursacht wird. Diese spielen bei Tauben keine Rolle.

Trichomonasis (Einzeller) Eine Trichomoniasis ist eine Geschlechtserkrankung, die beim Geschlechtsakt von Mensch zu Mensch übertragen wird (Trichomonas vaginalis). Bei Tauben kommen Trichomonas gallinae vor. Diese haben für den Menschen keine Bedeutung und werden zudem nicht über Kot, sondern von erwachsenen Tauben auf die jungen Tauben beim Füttern übertragen, bzw. auf andere Vogelarten durch Aufnahme kontaminierten Wassers.

Solltet ihr euch bis hierher durchgearbeitet haben, sollte klar sein …wir werden für dumm verkauft! Man hetzt gegen Tauben und verbreitet Unwahrheiten, die viele Tiere das Leben kosten!

Wie sieht es mit den Parasiten aus?

Neben Krankheiten werden Tauben häufig für die Übertragung von Parasiten verantwortlich gemacht.

Richtig ist: Tauben können, besonders wenn sie geschwächt sind, zahlreiche Parasiten und Krankheitserreger aufweisen. Diese sind aber zum größten Teil tauben- oder vogelspezifisch und für den Menschen völlig harmlos.

 

Warum werden Stadttauben dann noch immer als Gesundheitsgefahr angesehen?

Weil die Stimmen derer, die eine Gefahr in den Stadttauben sehen wollen, greller und lauter sind, als die offiziellen Mitteilungen der Behörden.  

Also: Bitte keine Panik, wenn ihr das nächste mal eine Taube trefft. Füttert nicht eure Ängst sondern füttert die Tauben und falls ihr wieder einmal in irgendeiner Zeitung lest, dass Tauben Krankheitsüberträger sind, dann verweist bitte auf folgende Quelle und bittet die Journalisten, etwas sorgfältiger zu recherchieren:

Übertragen Tauben Krankheiten und Parasiten?

(Erna-Graff-Stiftung)

 

Für jede einzelne der Behauptungen wurden in einer Studie zur Gefährdungseinstufung von Stadttauben neue Erkenntnisse ausgewertet und der Wahrheitsgehalt aller dieser Behauptung überprüft. 

(„Gefährdungseinstufung der Stadttauben? Überprüfung aktueller Aussagen aus dem Internet auf ihren Wahrheitsgehalt“. Mirja Kneidl-Fenske, Tierärztin und Michaela Dämmrich, Landesbeauftragte für den Tierschutz in Niedersachsen. Stand 29. Juli 2017.)

Warum ich mich über das Tierleid in Rumänien nicht mehr (so sehr ) empöre...

Erst dachte ich...so schlimm kann es ja gar nicht sein....

sonst hätte ich bestimmt schon davon gehört

Hallo?! Wir leben schließlich in Europa...im 21. Jahrhundert.

Dann lernte ich alles, was es über die unvorstellbaren Grausamkeiten zu lernen gibt, die sich jeden Tag auf den Straßen von Rumänien abspielen und was besonders die Hunde dort erleiden müssen.

Es ist grauenhaft, sich damit zu beschäftigen und ich war dankbar in Deutschland zu leben, wo solche Dinge eher selten passieren. Zumindest den Haustieren.

Tierquälerei an Bello und Minka ist gesellschaftlich geächtet.

Zumindest hier kann ich etwas erreichen für die Straßentiere.

Irgendwann erfuhr ich dann etwas mehr über das Schicksal der Tauben in diesem Land und da wusste ich:

Das Leid der Straßentiere von Rumänien ist auch vor meiner Haustüre.

Tierquälerei an Haustieren findet mindestens genauso oft und zahlreich bei uns statt. Es heisst nur anders und es sind eher seltener Hunde und Katzen sondern Tauben, die darunter leiden und darüber sterben.

Während man im benachbarten Ausland nach den hungrigen Hunden tritt, sie vergiftet, schlägt, misshandelt und verhungern lässt, tun wir das mit den Stadttauben.

Sie fühlen und hungern und leiden kein bisschen weniger als ihre vierbeinigen Leidensgenossen.

Unter dem Gefieder sieht man nicht, wie ausgemergelt und knochig sie sind. Sie bellen nicht, sie jaulen nicht. Tauben leiden still. Aber sie leiden.

Taubenbild von Pixybay.jpg

Genau wie in Rumänien, kann man zwar das Leid auf den Straßen lindern aber es wird beständig Nachschub produziert.

Kastriere einen Hund auf der Straße und in den Hinterhöfen werden 10 Kettenhunde gedeckt.

Ihre Lebensumstände sind so hart, dass sie selten lange leben. Also wird Nachschub benötigt. Man sucht sich die stärksten aus, der Rest wird über den Zaun geworfen und die Welpen landen auf der Straße.

Füttere und rette eine Taube und hunderte werden ausgesetzt und auf Wettflüge geschickt. Die Jungtauben werden selektiert. Man setzt sie aus und testet, ob sie zurück finden und wie schnell sie zurück finden.

Viele finden nicht mehr nach Hause und müssen dann in unseren Städten um Futter betteln.

Viele? Unzählige!

In unseren Städten werden beständig Brieftauben ausgesetzt. Wer den Weg zurück zum Schlag nicht schafft, strandet als verhasste Stadttaube. Es gibt einzig Schätzungen aber wir sprechen von gewaltigen Zahlen.

In Rumänien lösen viele Kommunen das Streunerproblem mit Tötung.

In Deutschland übrigens auch.

Vergrämungsmassnahmen und die Tötung der Tauben sind legal und das Fütterungsverbot gleicht einem Todesurteil.

Da tun sich ein paar Tierschützer schwer, gegen diese Flut an Leid und gegen die "Tradition" anzukämpfen... genau wie in Rumänien.

Was soll die Aufregung?

"Es sind doch nur Hunde. "

"Wir haben das immer schon so gemacht"

"Dem Hund geht es gut..."

"Die Tauben fliegen gern.

"Sie finden schon Futter..."

"Ich liebe meine Tiere..."

Ja, "Tierliebe" kann für manche Tiere sehr schmerzhaft sein, wenn sie mit Ausbeutung verwechselt wird.

Ehe ich mich über meine rumänischen Nachbarn aufrege, gehe ich lieber in die Fußgängerzone.

Ausgehungerte, verletzte und heimatlose Haustiere gibt es dort zur Genüge.

Ich füttere sie. Ich füttere die hungrigen und heimatlosen Tauben.

Es wird übrigens nicht gern gesehen.

Auch das haben wir mit einem Land gemeinsam, das wir wegen des Umgangs mit Tieren oft kritisieren.

Ich mittlerweile nicht mehr, denn ich weiß, wir sind viel schlimmer!

Dort behandelt man Strassenhunde wie Ungeziefer. Bei uns die Stadttauben.

Deutschland ist ein wohlhabendes Land.

Wir könnten so leicht Veränderung schaffen...

wenn wir wollten.

Wir wollen es nicht.

Das macht es für mich um so erbärmlicher und daher möchte ich auch den vergessenen Tauben in unserem tierlieben Land

gerne eine Stimme geben.

Bitte schaut nicht weg!

(Bettina Marie Schneider)

Bildrechte (c) Pixabay

"Schau mal Mama, da sitzen Tauben im Schnee... ob sie frieren? Sie sehen hungrig aus und ein bisschen traurig.."

Die zwei Tauben, die nun seit Stunden vergeblich den eisigen Boden nach etwas Essbarem abgesucht hatten, sahen hoffnungsvoll zu den beiden auf.

Hatte doch jemand ihre Not bemerkt?

Würde es vielleicht gleich etwas Futter geben, ein paar Körnchen nur, damit sie wieder einen Tag überleben könnten?

Es war so schrecklich kalt und der nagende Hunger wurde mit jeder Stunde schlimmer. Verhungern ist ein schrecklicher Tod.

Manche Menschen versteckten Futter in den Taschen. Das passierte nicht oft aber es war jedes mal ein Fest.

Manchmal gab es nicht nur übelriechenden Abfall sondern richtige Körner, so wie in dem Taubenschlag, ihrem ehemaligen Zuhause, aus dem man sie für einen Taubenwettflug entführte und zu dem sie nie mehr zurück gefunden hatten.

Sie waren fremd in dieser feindlichen Stadt, unsichtbar für die Menschen und wenn man sie doch sah, dann waren sie unerwünscht.

"Unsinn, Tauben finden genug Futter.

Es ist sogar verboten, sie zu füttern!

Und warum sollten sie traurig sein?

Sie haben warme Federn und sorgen für sich selbst. Fass sie auf keinen Fall an, Tauben sind schmutzig!..."

Die Tauben gurrten jetzt laut und schlugen hoffnungsvoll mit den Flügeln.

"Wir sind nicht schmutzig, wir sind reinliche Tiere!

Bitte hilf uns... wir haben schrecklichen Hunger, es ist so kalt, wir haben kein Zuhause und wir finden nirgendwo etwas zu essen..."

"Komm jetzt, wir müssen nach Hause! Bald kommt das Christkind, das willst du doch nicht verpassen, oder?"

Der Junge drehte sich noch einmal zögernd um, während seine Mutter ihn an der Hand weiterzog.

Er konnte nicht sagen, warum... es fühlte sich irgendwie nicht richtig an, einfach weiterzugehen. Die Tauben taten ihm leid.

Aber wenn Mama sagte, sie wären schmutzig und sie finden genug Futter... und dann war er in Gedanken bereits wieder bei dem neuen Mountain Bike, dass er sich so sehr wünschte. Ob es wohl diesmal unter dem Weihnachtsbaum liegen würde?

Die beiden Tauben sahen der Mutter und dem Jungen entmutigt nach. Bald war es dunkel. Heute würde es wohl wieder nichts zu essen geben. Keinen Abfall, kein einziges Körnchen. Nur Schnee und Kälte und der nagende Hunger...

Es war Heiligabend und es war die letzte Nacht, in der sie hungern und frieren mussten.

In dieser Nacht erhielten auch die armen Tauben ihr Weihnachtswunder.

In dieser Nacht beendete der Tod ihr schreckliches Leid.

Als die Temperaturen weiter sanken, hörten ihre von Hunger geschwächten Herzen irgendwann auf, zu schlagen.

Manche Tiere behandeln wir so schlecht, dass der Tod die einzige Gnade ist, die sie jemals erfahren.

Stadttauben sind keine Wildvögel sondern ausgesetzte Haustiere und deren Nachkommen.

Sie brauchen unsere Hilfe.

Bitte seht nicht weg

(Bettina Marie Schneider-Gutes Karma to go)

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Die Tauben im Schnee - ein Weihnachtsmärchen 20.12.2021

Langsam wurde es dunkel, überall blinkten und glitzerten die Lichtergirlanden in den festlich geschmückten Schaufenstern. Dicke Schneeflocken wirbelten durch die Luft und machten den Weihnachtszauber in der Stadt perfekt. Heute war Heiligabend.

Jetzt noch schnell die letzten Einkäufe erledigen und dann ab in ein warmes, gemütliches Zuhause...

Das dachte sich auch die junge Mutter, die mit ihrem kleinen Sohn an diesem Nachmittag unterwegs war.

Würde man in unseren Städten Hunde oder Katzen so behandeln, wie wir mit den Stadt-tauben verfahren, gäbe es empörte Proteste unter den Tierfreunden. Seltsamerweise registriert kaum jemand, dass jeden Tag unzählige dieser Vögel vor unseren Augen ums Überleben kämpfen.

Niemand stört sich daran, dass sie auf behördliche Anordnung elend verhungern, dass sie wie Ungeziefer von jedem verscheucht und gejagt  werden dürfen, geschwächte, abge-magerte Tiere, zum Teil mit grauenhaften Verletzungen und verkrüppelten Beinen, …und alle verzweifelt auf der Suche nach etwas Futter.

Tauben sind keine Wildtiere, ein Fütterungsverbot ist daher Tierquälerei.

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Beliebte Taubenabschreckungen, wie Spikes, Dornen, Klebepasten, Glasscherben, Stromdrähte, Netze und Spanndrähte, sollen Tauben am Ruhen oder Nisten hindern. Da es in den Innenstädten kaum noch geeignete Nist- und Ruheplätze für die Tiere gibt, bleibt den Tauben oft keine andere Wahl, als trotzdem zu brüten und zu ruhen, wo diese Vorrichtungen angebracht wurden. Besonders Jungtauben ziehen sich an den messerscharfen Abwehrvorrichtungen schwerste Verletzungen und Verstümmelungen zu.

Mit klaffenden Wunden, auf dem Bauch kriechend oder hinkend, oft nur noch mit einem Beinstumpf,  quälen diese Tauben sich dann durch den täglichen Kampf um Überleben und Futter. Zusätzlich verätzt im Winter das überall ausgebrachte  Streusalz schon bei kleinsten Entzündungen die empfindlichen Füsse wie Salzsäure.

Im Netz gefangen und verhungert

Nach wie vor versuchen viele Städte die Tiere durch Massentötungen zu reduzieren oder komplett auszurotten. Eine zu recht oft scharf kritisierte Vorgehensweise.

Die  Tauben werden vergiftet,  abgeschossen, ausgehungert oder zur  „fachgerechten“ Tötung (Spritze, Köpfen, Kopfabriss oder Genickbruch)  eingefangen. Letzteres geschieht mit Netzen oder Käfigen (beispielsweise auf hohen Flachdächern), wo die Tiere mit Futter angelockt werden.  Zurück bleiben verwaiste, hilflose Jungtiere, die verhungern oder erfrieren.

Artgerechte Nahrung für diese Vögel  besteht nicht aus Essensresten sondern sie sind Körnerfresser. In unseren Innenstädten finden sie nicht einmal einen  Bruchteil der benötigten Menge, also fressen sie  hungrig alles, was als Abfall auf den Strassen landet und weil das meiste davon nicht bekömmlich ist, quittiert das Tier diese nicht artgerechte Nahrung mit dem sogenannten Hungerkot, den es in großen, flüssigen Klecksen absondert. Erhalten Tauben artgerechtes Futter setzen sie Kot in kleinen, festen Häufchen ab.

Entgegen der landläufigen Meinung, greift dieser steinartige Strukturen nicht an (Prüfbericht Techn. Universität Darmstadt, 2004).  Taubenkot ist zwar lästig, aber zerstört nicht die Oberflächenstrukturen von Bausubstanzen wie Beton, Sandstein, Klinker, Ziegel oder Nadelholz. Es mutet fast ironisch an, wenn das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege hierzu feststellt:

Weitaus gravierender sind die „indirekten Schädigungen“ (an den Gebäuden). Aufgeführt werden dann Schäden, die erst durch Taubenabwehr entstehen, „Bohrungen für Taubenstifte, Taubennetze etc.

Der Ornithologe Prof. Dr. Jürgen Nicolai, rechnet totale Fütterungsverbote für Stadttauben sogar den Tötungsmethoden zu. Weil sie Tiere dem langsamen Hungertod ausliefern, stellen sie als Tierquälerei einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz dar, denn : „Durch die Jahrhunderte lange Bindung an den Menschen und seine Städte sind Stadttauben in ihrem Nahrungserwerb völlig auf den Menschen angewiesen“.

In der Stadt findet sich für die hungrigen Vögel so gut wie kein natürliches Futterangebot, schon gar nicht im Winter.  Der angebliche Zusammenhang von hohem Nahrungsangebot und erhöhter Vermehrung, der von den Behörden und Taubenfeinden immer wieder als ein Grund für Fütterungsverbote angegeben wird, gilt einzig für Wildtiere. Diese können ihren Nachwuchs nach Nahrungsangebot steuern. Stadttauben  brüten unabhängig von Jahreszeit und Nahrungsangebot. Ein Basler Tierversuch ergab sogar, dass hungernde Stadttauben mehr brüten als ausreichend ernährte.

Hartnäckig haftet den Tieren auch das falsche Image des „gefährlichen Krankheitsüberträgers“ an. Fakt ist, dass grundsätzlich alle Lebewesen Krankheiten übertragen können, das Risiko einer Ansteckung für den Menschen ist jedoch  weitaus geringer als als oft in den Medien verbreitet wird. Die im Taubenkot nachgewiesenen und oft zitierten Salmonellen-Erreger beispielsweise,  sind rein tierartspezifisch und auf den Menschen so gut wie nicht übertragbar.  Die Einstufung der Taube als „Schädling“ (Bundesseuchengesetz 1966) wurde bereits 1989 aufgrund neuer Forschungsergebnisse zurückgenommen.

Grausame Methoden der Taubenabwehr und Tötung

Wie Hunde und Katzen sind Stadttauben Haustiere oder deren Nachkommen. Sie wurden einst von Menschen gezüchtet, es sind verirrte oder erschöpfte Brieftauben, ausgesetzt, sich selbst überlassen und ohne den Mensch nicht überlebensfähig.

Tauben werden gern als Ungeziefer oder Plage bezeichnet, kämpfen sich meist durch ein viel zu kurzes Leben, das einzig von Angst, Hunger und Schmerzen geprägt ist; denn in den meisten Städten herrscht striktes Fütterungsverbot, eine Maßnahme, die nicht nur äußerst grausam ist sondern auch  kontraproduktiv.

Etwa 40 g Futter am Tag benötigt eine ausgewachsene Taube zum Überleben. Viele Stunden sind sie täglich zu Fuß unterwegs, um etwas Nahrung zu finden. Dabei verfangen sich am Boden liegende Schnüre,Fäden, Plastikteile oder Haare an ihren Füßen und verschnüren sich dort, bis die Zehen abgestorben sind. Solche Verstümmelungen sind an der Tagesordnung. Ein monatelanger und sehr schmerzhafter Leidensweg. Tauben überleben in unseren Städten unter diesen erbärmlichen Lebensbedingungen selten länger als 2 Jahre,  obwohl sie 12 – 15 Jahren natürliche Lebenserwartung hätten. 

Tauben sind keine Müllschlucker.

Selbst wenn nur ein Elternteil stirbt, haben Jungtiere keine Chance zu überleben, da für die Brutpflege beide Elternteile unentbehrlich sind. Nachweislich verringern diese Tötungsaktionen die Populationen stets nur für kurze Zeit. Verwaiste Brut- und Schlafplätze werden von „frischen“,  zugeflogenen Tauben wieder neu besetzt.

 

Es geht auch anders

Doch es geht es auch anders ! Wie man tierschutzgerecht handelt und trotzdem den Bestand erfolgreich reduziert, demonstrieren bereits einige Städte, wie Saarbrücken, Augsburg, Aachen, Witten, Karlsruhe, Stuttgart, Erlangen, Wuppertal oder Esslingen…und die Liste wächst beständig.

Bürger, Kommunen, Tierschutz und Medien arbeiten dort Hand in Hand.

In eigens eingerichteten und von ehrenamtlichen Helfern betreuten Taubenschlägen können die Stadttauben gezielt angesiedelt und deren Vermehrung  kontrolliert  werden.

Wenn Taubenschläge zur Verfügung stehen, ziehen die Vögel dorthin um.  Zusätzlich werden die übrigen Nistplätze unzugänglich gemacht und das Futterangebot an anderen Plätzen reduziert.  Durch regelmäßige Fütterung werden die Tauben an diese Standorte gewöhnt und gebunden.

Diese kontrollierte Fütterung bewirkt, dass die Tauben nicht mehr gezwungen sind, in den Innenstädten nach Futter zu suchen und zu betteln, ihr Allgemeinzustand sich deutlich verbessert und Krankheiten seltener auftreten. Außerhalb der Taubenschläge wird das  Fütterungsverbot streng eingehalten. Tauben, die nun einen Heimatschlag haben, setzen  auch dort ihren Kot ab, der dann von  freiwilligen Betreuern regelmäßig entfernt wird.  Auch die tier(schutz)gerechte Populationsverringerung ist durch diese Taubenhäuser möglich. Man tauscht die Taubeneier einfach gegen Gipseier aus.

Eine Vorgehensweise, die hoffentlich noch viele Nachahmer findet,  wenn immer mehr Tierschützer dem Leid der Stadttauben eine Stimme verleihen . Diese hochintelligenten, sozialen und liebenswerten Tiere hätten es verdient!

Jeder Stadtrat kann das Fütterungsverbot aufheben, kann Beschlüsse fassen, die den Lebenskampf dieser Tiere erleichtern. Sprecht sie darauf an!

Für Interessierte, es gibt eine Gruppe auf Facebook, die sich für die Stadttauben engagiert. : Stadttauben sind KEIN Ungeziefer

Gutes Karma to Go/Bettina Marie Schneider, 26. Dezember 2015

Weiterführende Links: Peta - Was Tauben jeden Tag angetan wird

Respekt vor Tauben❤️ - 04. April 2019


Tauben stehen für Liebe und Frieden. Auch ein Grund, warum eine Taube unser Logo ziert. 
Leider wird diesen intelligenten Tieren von uns Menschen wenig von dieser Liebe und noch weniger Frieden zurückgegeben. Vorurteile beherrschen das häufig aggressive Verhalten vieler Menschen. 

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Tauben

Der Flug in den Tod - 11.05.2021

Er hatte seit Ewigkeiten nichts mehr gegessen oder getrunken.

Er war erschöpft, zu Tode erschöpft.

Seine entzündeten Gelenke und Sehnen schmerzten mehr als die klaffende Wunde an der Brust. Blut lief an seinen Beinen herunter.

Sein Körper war Schmerz. Er war Schmerz.

Er hatte versagt und den Weg zurück nicht mehr gefunden. Diesmal war die Strecke einfach zu lang, die man von ihm forderte, wenn er das Liebste auf der Welt jemals wiedersehen wollte.

Verzweifelt schloss er die Augen. Er hatte alles gegeben.

Er war geflogen, bis er wie ein Stein vom Himmel fiel.

Er war sogar noch weitergeflogen, als er sich an den Drahtseilen verletzte, die für ihn unsichtbar waren.

Er war geflogen … immer weiter und weiter … weil er sich sehnte. Mit jeder Faser seines Herzens sehnte er sich nach seiner Gefährtin, der er lebenslang verbunden war.

Die ihn jetzt mehr denn je brauchte, denn gestern erst hatte sie ein Ei gelegt. Er wurde gewaltsam zum „Witwer“ gemacht.

Man hatte sie getrennt.

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Im Taubensport, wo er zu Wettkämpfen verdammt wird, die er niemals freiwillig bestreiten würde, nutzt man diese Liebe, um Höchstleistungen von den gewaltsam getrennten Partnern zu erhalten.

 

Ihre Verzweiflung ist der Gewinn des Taubenzüchters.

Die Taube verliert immer … selbst, wenn sie den Wettbewerb gewinnt.

Er hatte sie noch rufen hören, als er im Korb eingesperrt und wegtransportiert wurde.

Ihre Stimme hätte er aus Tausenden wiedererkannt.

Aber der Korb war fest verschlossen.

Er war jetzt Witwer auf einer Reise.

„Witwermethode“

Witwer, so nennt man im Taubensport die Vögel, die buchstäblich ihr Leben geben, um wieder zu ihrem Zuhause, ihrem Partner oder ihren Kindern zurück zu finden.

Dafür werden sie "trainiert".

Weggesperrt, im Dunkeln gehalten, zum Fliegen gescheucht, gezwungen, aussortiert, ermordet und der Willkür der Taubenzüchter überlassen, für die das Tierschutzgesetz scheinbar nicht gilt.

Tradition …

30 bis 50 Prozent der der unfreiwilligen "Witwer" stirbt bei dem Versuch, wieder nach Hause zu finden oder strandet auf der Straße.

Ein Teil der armseligen „Sportler“ wird von Greifvögeln gerissen, verletzt sich oder landet in fremden Städten, wo der Tod etwas länger dauert, denn dort gibt es kein artgerechtes Futter, sondern nur Verachtung und Tritte.

Er versuchte die Flügel zu bewegen. Er musste jetzt einfach fliegen, sonst würde er sie nie mehr wiedersehen.

Er öffnete mühsam die Augen und mobilisierte ein letztes Mal die lahmen und müden Flügel.

Nach Hause. Nach Hause zu ihr, zu seinem Nest, zu seinem Ei, wo er hingehörte.

Er wollte nicht allein in dieser feindlichen Umgebung sterben.

Tauben sind treu … ein Leben lang und einem Partner.

Daher schaffte er das Unmögliche.

Irgendwann am Abend lag er kraftlos im Hof.

In der Ferne hörte er sein Täubchen sehnsüchtig nach ihm rufen.

Jetzt war er in Sicherheit. Alles war gut.

Erleichtert ließ er den Kopf auf die Brust sinken.

Gleich würde er endlich in sein Nest fliegen dürfen.

Ihr Ruf war das Letzte, was er hörte, als ihn sein Besitzer aufhob, die Schäden an den Flügeln prüfte und ihm dann mit einem Ruck den Kopf umdrehte.

Wertlos.

Diese Taube wird keinen Wettbewerb mehr fliegen, kein Geld und keine Urkunden einbringen.

Weg damit.

Morgen kommt eine neue Lieferung.

——

Wer glaubt, diese Geschichte wäre übertrieben, dem lege ich diesen Artikel über Brieftauben ans Herz:

https://peta50plus.de/brieftauben

Was wisst ihr eigentlich über den Taubensport, über Wettflüge und Trainingsmethoden?

Man trennt die Tauben von ihren Partnern oder ihrem Nachwuchs, fährt sie an einen weit entfernten Ort und wartet ab, ob es ihnen gelingt, zurück zu finden oder ob sie unterwegs an Erschöpfung sterben oder irgendwo stranden.

Sie werden alles geben, denn ihr einziger Wunsch ist, zurück zu dem vertrauten Nest und dem Partner zu gelangen.

So funktionieren "Wettflüge".

Keine Taube würde sich jemals freiwillig so weit von ihrem Standort entfernen!

Sie sind nicht nur dem Partner ein Leben lang verbunden sondern durch Züchtung auf Standorttreue getrimmt.

Man missbraucht diese Bedürfnisse.

Darüber werdet ihr selten etwas in den Berichten über Brieftaubensport lesen.

Es wird ausgeblendet.

Man nennt es "Sport".

Ist das wirklich "sportlich" ?

Entscheidet selbst!

Bettina Marie Schneider - Gutes Karma to go

(Foto: Pixabay/ Beispielbild Taube)

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